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26.07.2014

Richtfest Aktiv-Stadthaus in Frankfurt am Main

Mit dem Projekt Speicherstraße setzt „Frankfurt wieder Maßstäbe“, machte Oberbürgermeister Peter Feldmann beim Richtfest für das Aktiv-Stadthaus am Freitag deutlich. „Frankfurt positioniert sich mit diesem Projekt erneut als Stadt der Energiewende und des wissenschaftlichen Fortschritts“, sagte das Stadtoberhaupt.

Die ABG FRANKFURT HOLDING ist Schrittmacher dieser Innovation des Geschosswohnungsbaus, hob Frank Junker, Vorsitzender der Geschäftsführung des Unternehmens, beim Richtfest hervor. Mit dem Aktiv-Stadthaus erreichen „wir eine neue Stufe der Evolution der Energieeffizienz.“

Das Aktiv-Stadthaus entsteht mitten in Frankfurt am Main. Es ist als Energieplus-Gebäude mit 74 Wohnungen eine optimale Kombination aus passiver Effizienz via Dämmung und aktiver Energiegewinnung. In der Nähe der Innenstadt soll der Wandel vom Energie verbrauchenden zum Energie erzeugenden Gebäude gelingen.

Das Gebäude gewinnt die Energie für seine Bewohner für Heizung, Dusche, Haushalt, Aufzug und Autofahren. Aus dem Kanal für das Abwasser wird in der Speicherstraße die Rückgewinnung von Wärme möglich. Diese Energie wird im Haus für die Heizung und die Warmwasserbereitung genutzt.

Dach und Fassade des Gebäudes werden mit PV-Anlagen zur Stromerzeugung belegt. Auf dem Dach kommen etwa 1000 Hocheffizienzmodule und an der Fassade 330 Module zum Einsatz. Der darin erzeugte Strom wird in einer Batterie im Haus gespeichert. Dadurch kann der Strom auch nachts genutzt werden. Geplant ist eine Batterie, die rund 160 Kilowattstunden Strom abgeben kann.

Über ein Display kann jeder Mieter des Aktiv-Stadthauses den jeweiligen Energieverbrauch mit der aktuellen Stromerzeugung vergleichen. Ziel ist es, Erzeugung und Verbrauch aufeinander abzustimmen, ohne dass der Mieter sich dabei einschränken muss. Dadurch soll die Ausnutzung des erzeugten Stroms im Aktiv-Stadthaus erhöht und möglichst wenig Strom aus dem öffentlichen Netz zugekauft werden müssen.

Nachhaltiges Bauen und gute Gestaltung müssen kein Widerspruch sein, unterstrich Manfred Hegger von HHS Planer + Architekten AG aus Kassel. Er ist der Architekt des Aktiv-Stadthauses, hatte bis vor kurzem den Lehrstuhl für Energieeffizientes Bauen an der Technischen Universität Darmstadt inne und gilt als Vordenker des energieeffizienten Bauens. „Wir machen deutlich, dass Klimaschutz ein ebenso anspruchsvolles wie attraktives Projekt sein kann.“

Frankfurt bekommt nunmehr das größte Plusenergie-Wohngebäude weltweit und ist damit das Flaggschiff im bundesweiten Netzwerk „Effizienzhäuser-Plus“, das vom Bundesbauministerium betrieben wird. Mit diesem Standard gelingt die Wende hin zu klimaneutralen Gebäude, betonte Hans-Dieter Hegner, Ministerialrat im Ministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Dieser Standard, der im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau entwickelt wurde, soll mit Hilfe staatlicher Förderung in den nächsten Jahren im Gebäudesektor fest etabliert werden.

Der Bau des Aktiv-Stadthauses begann im August vorigen Jahres. Es entstehen 74 Mietwohnungen. Dach und Fassade werden mit PV-Anlagen zur Stromerzeugung belegt. Über ein Display stellt jeder Mieter des Aktiv-Stadthauses den jeweiligen Energieverbrauch selbst fest und setzt diesen Wert in Relation zur aktuellen Gebäude-Stromerzeugung. Abgerundet wird das Konzept durch ein Carsharing-Angebot mit Elektrofahrzeugen für die Mieter. Die Fahrzeuge erhalten den zum Fahren benötigten Strom aus der Batterie des Gebäudes, das Mitte 2015 fertig sein soll.

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